Massage

Die klassische Massage, die als KMT (klassische Massagetherapie) ärztlich verordnet wird, arbeitet mit verschiedenen Grifftechniken aus Kneten, Streichen, Vibrieren oder Klopfen. Sie wirkt auf die oberflächlichen Gewebeschichten und die Muskulatur durch Dehnungs-, Zug- und Druckreize an den behandelten Stellen.

 

Grundsätzlich kann eine klassische Massage dem Körper Kraft und Vitalität verleihen. Es werden Stoffwechselprodukte abtransportiert, die den Muskel verhärten können, die Sauerstoffzufuhr der Muskulatur wird verbessert und Schmerzen reduziert. Eine Massage führt zu einer verbesserten Durchblutung, regt den Stoffwechsel an und lockert, dehnt und entspannt die Muskeln.

 

Bei folgenden Beschwerden wird eine klassische Massage verordnet:

  • Nachbehandlung von Muskelverletzungen
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • schmerzhaften Verspannungen
  • einseitige (z. B. berufsbedingte) Belastungen der Muskulatur 

Wirkung der Massage

 

Klassische Massage können die Durchblutung verbessern, den Blutdruck und die Pulsfrequenz senken und wirken auf innere Organe über die Reflexbögen. Eine Massage kann helfen, Stress zu reduzieren und dadurch nicht nur eine physische, sondern auch eine psychische Entspannung zu erreichen. Sie beeinflusst damit das vegetative Nervensystem positiv und verbessert den Zellstoffwechsel im Gewebe.

 

 

Weitere nachgewiesene Wirkungen bestehen aus dem Lösen von Verklebungen von Narben und der Muskelfasern sowie einer verbesserten Wundheilung und nicht zuletzt einer Schmerzlinderung in den betroffenen Bereichen.

 

Für weitere physiktherapeutische Maßnahmen kann eine Massage die Muskulatur optimal vorbereiten. Insbesondere vor oder nach sportlichen Aktivitäten ist sie für den Sportler als Vor- und/oder Nachbereitung geeignet. Sie dient als prophylaktische Maßnahme bei berufs- und/oder haltungsbedingten einseitigen Belastungen, damit Schmerzen und damit Fehlhaltungen reduziert werden.

Grifftechniken bei der Massage

Insgesamt gibt es bei einer klassischen Massage fünf Handgriffe, die unterschiedlich wirken:

 

Der entspannendste und angenehmste Griff ist die Effleurage, eine streichende Massagebewegung. Mit ihr beginnt eine klassische Massage, zum Beispiel, um das Öl zu verteilen und dabei die Haut des Patienten an die Hand des Masseurs zu gewöhnen. Außerdem kommt die Effleurage als Erholungsphase zwischen mehreren stärkeren Grifftechniken zum Einsatz. Zum Abschluss der Massage wird mit ihr die behandelte Muskulatur ausgestrichen und dadurch Entspannung und Erholung bewirkt.

 

 

Der Griff, bei dem Haut und Muskulatur entweder zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger oder mit den ganzen Händen gefasst, geknetet und gewalkt werden, nennt sich Petrissage. Sie eignet sich, wenn Verspannungen gelöst werden müssen und die Muskulatur und das Unterhausbindegewebe besser durchblutet werden sollen. Wenn der Physiotherapeut den Bereich knetet, dann geschieht dies durch die Kraft seiner Hände. Walkt er die Muskulatur, nutzt er die Wirkung, die der Druck des Muskels auf den Knochen ausübt.

 

 Bei einer Friktion werden mit den Fingerspitzen oder den Handballen kleine, kreisende Bewegungen auf dem Muskel ausgeführt. Die Friktion ist besonders bei Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur wirksam. Diese Grifftechnik muss mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da sie sehr kraftvoll ist und starke Schmerzen verursachen kann.

 

Das Tapotement wird mit der Handkante, der flachen Hand oder den Fingern durchgeführt. Es sind kurze, schlagende Bewegungen, die  die Durchblutung der Muskulatur fördern und den Muskeltones verändern. Das Tapotement ist auch als Klopfmassage bekannt. Wird diese Massagetechnik auf Höhe der Lunge mit der Hohlhand ausgeführt, wird die Schleimlösung in der Lunge verbessert.

 

Bei einer Vibration wird eine Art Muskelzittern erzeugt. Dazu legt der Physiotherapeut die flache Hand oder nur die Fingerspitzen auf den Muskel auf. Die Vibration kann sogar bis in tiefer gelegenes Gewebe und Organe vordringen. Dieser Massagegriff wird hauptsächlich zur Lockerung eingesetzt und hat eine krampflösende Wirkung.

Ganzkörpermassage

 

Eine Ganzkörpermassage wird von den Füßen über Beine, Arme, Hände, Rücken, Schultern und Nacken ausgeführt. Zusätzlich kann sie auch die Brust, den Bauch und das Gesicht behandeln. Die Ganzkörpermassage dient der nachhaltigen und tiefgreifenden seelisch-körperlichen Entspannung.

 

Die Ganzkörpermassage erzielt beste Ergebnisse bei

  • Verspannungen,
  • Dauerkopfschmerz,
  • Migräne,
  • Blockaden.

Durch eine Ganzkörpermassage wird das Binde- und Stützgewebe verbessert. Sie dient außerdem zur mechanischen Verbesserung der Gelenke. Hierfür wird der gesamte Körper segmentweise behandelt.

 

Ziel dieser Massage ist es, verspannte und schmerzende Muskeln zu lockern und den gesamten Körper zu entspannen. Mit ihr wird zusätzlich der Lymphfluss angeregt, außerdem kommt der Energiehaushalt des Patienten wieder ins Gleichgewicht.

 

Eine klassische Ganzkörpermassage kann anregen (zum Beispiel zur Vorbereitung auf sportliche Aktivitäten) oder entspannen; in der Regel dauert sie 60 Minuten.

Teilmassage

Bei einer Teilmassage wird nur ein bestimmter Bereich des Körpers massiert. Arme und Beine zählen dabei jeweils nur als ein Körperteil. Die Teilmassagebereiche sind demnach Beine, Rücken, Arme, Brust, Bauch und Gesicht.

 

Eine klassische Teilmassage ist z. B. eine Schulter-, Nacken- und Kopfmassage. Die Grifftechniken stammen sowohl aus der klassischen Massage als auch aus der Entspannungsmassage. Eine Teilmassage des Kopfes fördert die Durchblutung der Kopf- und Gesichtshaut, sie sorgt für starke Gefäße, Nerven und Sinnesorgane. Zudem kann sie das allgemeine Wohlbefinden steigern.

  

Die Teilmassage wird hauptsächlich verordnet bei

  • muskulären Verspannungen,
  • Kopfschmerzen,
  • Migräne.

Zunächst werden bei der Teilmassage aus dem Schulter- und Nackenbereich die Blockaden sanft ausgestrichen. Dadurch werden Verspannungen gelöst und Schmerzen verringert. Außerdem fördert die Teilmasse die Konzentrationsfähigkeit und bringt bei Übermüdung, Erschöpfung oder Überforderung neue Energie zurück.